
Die Artischocke ist ein Distel, eine zähe Wüstenpflanze, die herrlich schmeckt.
Was macht man damit?
Es ist eigentlich ziemlich einfach, wenn man bescheid weiß …
Ich mache immer zwei, weil sie lange kochen müssen und sich dann ein oder zwei Tagen halten. Sie können ruhig verschrumpelt aussehen, innen sind sie noch fein (solange sie kein Schimmel aufweisen).
Man legt sie in einem tiefen Topf (mit Stengel, den Ansatz kann man essen) mit kochendem Wasser. Und lässt sie köcheln (mittlere Hitze) für ca. 1 Stunde, man dreht sie zwischendurch um, damit sie durchkochen. Wenn die Blätter richtig locker sind, sind sie fertig. Innen wird ganz weich sein.
Man kann sie warm oder kalt (z.B. als Vorspeise) essen. Man isst sie langsam und beginnt damit das Essen it einem gemütlichem Gespräch.
Dazu braucht man eine Vinaigrette:
- entweder aus Olivenöl und Zitrone, plus Salz und Pfeffer
- oder eine Mischung aus Balsamico Essig und Olivenöl
Wenn man es selber mischt, dann beginnt man mit dem Öl und gibt nach und nach die Säure dazu und rührt es dazwischen kräftig um, damit eine sämige Mischung entsteht.
Nicht geeignet sind fertige Salatsausen; sie sind zu stark gewürzt für den zarten Geschmack der Artischoke.
Nun kommt der spannenden Teil. Man isst nur den ganz unteren Teile der Blätter. Bei den äusseren Blättern ist das nur ein ganz klitzekleine Teil ganz unten an dem Blatt eßbar. Man tünkt es in der Vinaigrette und zieht den zarten Teil mit den Zähnen in den Mund! Je weiter man sich nach innen arbeitet, desto größer wird der zarten Teil, bis man zu den Härchen kommt! Die darf man NICHT essen!
Diese Härchen muss man (mit den Fingern) entfernen, man zieht einfach locker daran, bis sie sich von dem Boden lösen.
Und dieser Boden, den sogenannten “Herz” der Artischocke, ist das Beste!
Wenn man gemeinsam ißt, dann träufelt man etwas von der Vinaigrette darauf, man tünkt sie nicht in das gemeinsame Gefäß, sonder legt sie auf den eigenen Teller und beträufelt sie damit und ißt dann das Resultat mit Messer und Gabel.
Und wenn es wieder möglich sein wird, dann fährt ihr nach Paris und wißt ihr wie man dort ißt!
Man geniesst das Essen, man speist! I
In Frankreich und Italien, ißt man nicht, man speist! über Stunden hinweg, kleine Portionen und diversen Gängen, damit man Zeit hat, miteinander zu sprechen!